Dienstag, 21. Mai 2019

Wege zum Selbst

Fünf Jahre ist es her, als ich den letzten Eintrag in diesem Blog verfasste. Während des Zeichnens und Malens bin ich am Wochenende tanzen gegangen. Ich tanze gerne seit ich Kind bin und Musik war immer Teil meines Lebens. Beim nächtlichen Tanzen fiel mir mehr und mehr auf, dass ich etwas von mir darüber zur Vorschein bringen kann. Tanz ist Selbstausdruck. Durch Zufall stieß ich auf ein Video von Balletttänzern und Ballettänzerinnen bei ihrem Training und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass ich dort hingehöre. Ich rief Ballettschulen in meiner Nähe an, vereinbarte Probestunden und mit der ersten Stunde war klar, dass ich Tänzer bin. Ich bin auch Maler und Musiker und vielleicht manches mehr, aber nichts so sehr wie Tänzer.

Seit fünf Jahren nehme ich Ballettunterricht, trainiere, übe und tanze jeden Tag, seit drei Jahren tanze ich Modern Dance, Contemporary, Jazz, versuche mich in GAGA und nehme an Workshops teil.

Dadurch hat sich mein Körper verändert, ich habe mich verändert und ich bin mehr und mehr der geworden, der ich wohl schon immer war. Das Schreiben half mir sehr, während des Prozesses die Bereiche meines Selbst zu erforschen, zu denen ich – mehr oder weniger plötzlich – Zugang hatte, oder anders gesagt, zu denen ich mir Zugang gewährte.

Tanz verbindet Menschen in einer eigenen Sprache, einer Körpersprache aus Bewegung.

Meine Begeisterung hat mich sehr weit gebracht, neben einer neuen Freiheit lernte ich neue Regeln, Formen, Disziplin, einen neuen Umgang mit Menschen. Erst mit der Zeit übernahm ich diese neuen Formen im Alltag. Es dauerte Jahre, bis ich dieses neue Selbst auch in meinem Altag erkannte, bis ich nicht mehr das Gefühl hatte, Tanzen unterscheidet sich vom Rest des Lebens. Ich lernte, auf mich zu achten und anderen Menschen neue Grenzen zu setzen. Neue Regeln, neue Formen bestimmten mein Sozialverhalten und an meinen Vorstellungen von Sozialverhalten maß ich die Anderen. Vormals innige Beziehungen gestalteten sich neu und auch neue innige Beziehungen, die über das Tanzen entstanden, mussten sich am bereits Bestehenden messen.

Tanz und Bewusstsein mussten erst langsam zusammenfinden. Jetzt erst nach fünf Jahren habe ich das Gefühl, Tanz und Bewusstsein reden miteinander.

Dienstag, 15. April 2014

Douglas Ferrin

Toller Maler. Einfach, direkt, ehrlich: Doglas Ferrin.

Montag, 10. Februar 2014

Form und Gefühl

Langsam erkenne ich den Zusammenhang von Form und Gefühl. Mit jeder Art den Stift zu führen, erkenne ich die unterschiedlichen Empfindungen von Wirklichkeit. So formal man es unterucht und denkt, so sehr ist der Schlüssel zum eigenen Bild das Gefühl. Wer über formale Bestimmungen zum Bild kommen will, scheitert. Ich probiere viel aus, kümmere mich nicht um Ästhetik. Ingres eignet sich hervorragend zum Studium und führt einen in unbekannte Gegenden. Als nächstes sehe ich mir Michelangelo an.

Dienstag, 4. Februar 2014

Die Figur

Die menschliche Figur ist ein komplexes Gebilde, zudem muss man lernen, die Form auf kleinem Raum zu erfassen. Ich muss noch üben, viel üben, viel mehr üben. Langsam sehe ich die Form und trenne sie vom Begriff des Menschen. Es ist schon erstaunlich, wie schwer es fällt diese Sprache zu sprechen und mich darin nicht mehr so alleine zu fühlen, weil ich nicht alleine bin.

Am Anfang war die Form.

Montag, 3. Februar 2014

Phase 1 abgeschlossen

Gestern hatte ich eine Verabredung zum Zeichnen. Ich suchte ein Modell zum Üben, aber es stellt sich heraus, dass der technische Maßstab langsam stimmt. Meine Zeichnungen zeigen einen Stil, technisch, nüchtern, solider Standard. Ich brauche etwa eine halbe Stunde, dann sitzt die Skizze. Ganz wie bei einem Portraitzeichner der Straße.

Ich lerne nicht mehr nur, ich biete an.

Als nächstes muss ich von der Büste zum Torso kommen, ich muss mehr von der Figur zeichnen, in die Haltung kommen. Nicht Akt, nicht Portrait, sondern Figuren.

Anbei ein schönes Blatt von Simon Vouet (Creusa Carrying the Gods of Troy)



Quelle via

Freitag, 15. November 2013

Lorenzo Bartolini

Den Bruch im vorletzten Jahrhundert, der zur Trennung von Klassik und Moderne führte, finde ich sehr interessant. Vor allem, weil die Moderne zum Teil aus Unvermögen entstand, das man durch anderes Können ersetzt hat. Es ist schwer, seine eigenen Grenzen anzuerkennen, wenn man mehr will. Ich will Schönheit, wie ich sie verstehe und erlebe, kommunizierbar machen. dazu brauche ich viel Akademismus und wenig Moderne, zu der man unfreiwillig erzogen wird. Es wird Kunstverständnis vermittelt, nur hat das nichts mit Kunst als Lebensweg und -Aufgabe zu tun.



Lorenzo Bartolini

Dienstag, 12. November 2013

Technik

Erst Meißeln und anschließend die Fläche formen. Je mehr man die Fläche formt, desto weniger sieht es nach Comic aus. Die Linie und der Kontrast liefern die Information, die Fläche die Sinnlichkeit.